Was braucht man zum Nähen oder was darf bei einem Nähanfänger nicht fehlen? Außer einer Nähmaschine gehört zum Nähen die Grundausstattung, der ganze Krimskrams um sein Projekt sauber und ordentlich auszuführen. Vor 5 Jahren habe ich meine Computer Nähmaschine geschenkt bekommen und nähe zwischendurch ein paar Sachen für mich oder Zuhause.
![nähzimmer bild, nähmaschine und sachen zum nähen gemütliche Atmosphäre](https://iriuni.com/wp-content/uploads/2024/03/Designer-27.jpeg)
Zum Nähen braucht man eine benutzerfreundliche Nähmaschine!
Zum Thema „Welche Nähmaschine passt zu mir“ habe ich hier einen Beitrag erstellt. Klicke hier um die Tipps anzusehen. <<<
Man kann zu Anfang eine günstige Nähmaschine anschaffen oder wenn man dicke Stoffe vernähen möchte, dann braucht die Maschine etwas mehr Power und Funktionen, die das Nähen frustfrei gestalten. Es ist äußerst ärgerlich, wenn die Maschine den Geist aufgibt ohne ein paar Zentimeter genäht zu haben.
Es ist egal ob es eine mechanische oder computergesteuerte Nähmaschine ist. Meistens braucht man nur einen Geradstich, Zickzack, Fake Overlockstich und vielleicht mal Knofplochautomatik. Ich habe für meine W6 N2000 Exklusive 219,- Euro ausgegeben bzw. war ein Geschenk von meinem Mann und bereue den Kauf nicht, da ich sie zu einem fairen Preis zur Inspektion einschicken kann und für die 10 Jahre Garantie registriert habe. Mit der Zeit lernt man die Macken beim Nähen zu beheben und wie man mit ihr besser umgeht. Die Bedienungsanleitung ist super ausführlich und die Wartung nach 5 Jahren war nötig. Aber Leder, Planen und 5 Jeanslagen würde mit ihr eher nicht verarbeiten. Einfache Kleidungsstücke, Gardinen, Bettwäsche und Unterwäsche habe ich bereits mit ihr gehandhabt.
Zum Versäubern von Stoffkanten und Vernähen in einem Schwung kann man sich später eine Overlockmaschine holen, aber man kann Stoffe ganz gut ohne versäubern. Mit einem Overlock-Nähfuß und einem Zickzackstich franst kein Stoff mehr aus. Zur Not geht es auch mit der Zickzack-Schere. Wenn man Kleidung professionell versäubern möchte, reicht auch eine Overlock vom Lidl oder Aldi für unter 250 Euro. Ich habe eine Singer S1478, die Necchi NL11C ist von der Bauweise gleich.
Die wichtigsten Nähhelfer für deine Projekte
- Stoffschere
- Maßband
- Schere für Papier-Schnittmuster
- Klammern
- Stecknadeln
- Nähfüße
- Rollschneider
- Schneidematte
- Arbeitsleuchte
- Nahtauftrenner
- Nähgarn
- Bügeleisen und Bügelbrett
- Gewichte
- Trickmarker
- Schneiderkreide
- Lineale und Winkelmesser
- Schrägbandformer
- Stopfnadeln
- Nähmaschinennadeln
Stoffschere, Papierschere, Stickschere und Rollschneider + Schneidematte
Eine Stoffschere bitte nur für Stoff verwenden und eine separate Schere für Papier parat haben. Stoffscheren können sehr sensibel sein, wenn man sie fallen lässt und schneiden nicht mehr so gut, obwohl sie scharf sind. Diese Erfahrung habe ich mir einer Fiskars Schere gehabt und rate von diesen rein metallischen Scheren ab. Um feinen Stoff oder Garn abzuschneiden reicht ein Knipser oder die kleine Kranich-Stickschere.
Den Rollschneider und die selbstheilende Matte nutze ich für Jersey und beschwere mit Hantelscheiben oder etwas gerade Schweres in der Nähe ist. Der billige Rollschneider mit dem gelben Griff aus China hat mir etliche Nerven geraubt, deswegen schaffe ich mir einen ergonomischen Rollschneider an. Bei selbst heilenden Schneidematten kann man gut sparen und habe meine damals auch bei Ebay für 10-15 Euro (A2 Format) gekauft.
Klammern und Stecknadeln
Es ist so wichtig, dass die Schnittteile nicht während des Nähens nicht verrutschen. Am Anfang meiner Näh-Projekte habe ich es sehr unterschätzt und viele Sachen waren danach krumm und nicht passend. Man kann nie genug Klammern und Stecknadeln haben.
Spezial Nähfüße und Obertransportfuß
Hin und wieder braucht man einen Obertransportfuß, Overlockfuß oder einen Nähfuß, der gerade Linien anzeigt. Mit einem Nähfuß Set von Amazon und ein paar speziellen Nähfüßen von Aliexpress habe ich gut gespart.
Nähgarne
Das Garn muss zu dem Projekt und der Maschine passen. Einige Nähmaschinen sind richtige Divas und an Garn kann man sparen, aber für einige Stücke sollte man die passende Farbe haben. Ich kaufe meistens das W6 Garn, was vom Hersteller empfohlen wird, Gütermann Allesnäher und Butinette. Tedox Garn von No-Name Marken geht bei meine W2000 Exklusive geht auch gut durch, allerdings fusselt es zu sehr.
Geodreieck, Schneiderlineale, Maßband und Patchworklineale
Man braucht wirklich viele Lineale um schöne Kurven oder den 45 Grad Winkel anzuzeichnen. Mit dem Maßband nimmt man Körpermaße und es sind unverzichtbare Näh-Utensilien, denn die Genauigkeit bestimmt das Ergebnis. Da die Metall-Lineale unverschämt teuer sind, reichen auch diese Kunststoff-Lineale für eine lange Zeit.
Bügeleisen und Bügelhelfer
Stoffe muss man vor dem Nähen waschen und bügeln, damit die Form stimmt und wenn du keine Dampfbügelstation hast, besorge dir eine. Fürs Nähen von Cups, Schrägband formen und Nahtzugaben auseinander bügeln braucht man einfach mindestens ein Bügeleisen mit Bügelmatte.
Nähhelfer zum Zeichen
Ich bin ein Fan von Trickmarkern bei unelastischen Stoffen und Nähkreide hat es mir leider nicht angetan. Ich kaufe sie immer im Set und sie waschen sich alle raus.
Abschlusswort von mir als Nähfanfänger
Mit der Zeit kauft man immer mal etwas dazu, um Arbeiten schneller zu erledigen oder etwas Neues zu lernen. Nähen braucht Geduld und man sollte die Erwartungen etwas runterschrauben, dass alles beim ersten Projekt perfekt wird. Ich habe z.B. 3 oder 4 Slips genäht, aber die Bearbeitung von Gummibändern und das Dekor anbringen sitzt immer noch nicht.
Um schnelle Erfolgserlebnisse zu erzielen, eignen sich ganz einfache Projekte mit Baumwolle z.B. Bettwäsche, Patchwork-Kissen, Gardinen kürzen. Das ist eine gute Übung um gerade Linien zu nähen, was eigentlich nicht schwer ist. Die Nähmaschine kann ruhig etwas langsamer laufen, aber man sieht danach wie ordentlich man gearbeitet hat.
Wer es aber anspruchsvoller mag, kann gleich mit Upcycling, Kleidung, Corsagen und Unterwäsche starten. Nachdem ich ein paar Jahre hin und wieder an der Nähmaschine sitze, kann man auch sich auf einen Bereich fixieren, der dich interessiert. Man kann sofort lernen, wie man mit schwierigen Stoffen arbeitet. Solange man übt und übt, werden die fertigen Werke besser und professioneller. Ich nehme mir jetzt vor mindestens einmal die Woche an der Maschine zu sitzen und auch fertig zu werden. So bin ich nicht mehr so schnell unmotiviert und werde demnächst zwei Projekte auf meinem Blog vorstellen, die ich verworfen habe.